Kondolenzschreiben für Nachbarn

Bei einem Kondolenzschreiben handelt es sich um eine schriftliche Beileidsbekundung, wenn jemand verstorben ist, z.B. ein Nachbar. Eine Trauerkarte oder Brief ist dabei eine äußerst stilvolle Variante, um den Hinterbliebenen seine Anteilnahme auszudrücken. Was ein Kondolenzschreiben ist und was alles hineingehört, wenn ein Nachbar verstorben ist, erklärt der folgende Ratgeber.

Eine Jahrhunderte alte Tradition – auch heute noch gerne gesehen

Mit einem Kondolenzschreiben kann man im Todesfall eines Nachbarn seine Verbundenheit und Anteilnahme ausdrücken. Was schon seit Jahrhunderten so gehandhabt wird, ist auch heute noch gerne gesehen. Denn für die Hinterbliebenen sind es tröstende Worte in traurigen Zeiten und das Wissen, dass sie mit der Trauer um den schmerzlichen Verlust nicht alleine sind. So können dem Nachbarn Mitgefühl, Wertschätzung des Verstorbenen und Trost auf stilvolle und persönliche Art und Weise übermittelt werden.

Was gehört in eine Beileidsbekundung für den Nachbarn?

Zuerst sollte zu Zettel und Papier gegriffen werden, um ein Probeschreiben zu verfassen. Zudem schickt es sich nicht besonders, wenn das Kondolenzschreiben mit einem Computer geschrieben wird. Hier ist immer noch Handschrift gefragt, allein schon aufgrund der Wertschätzung und dem Gefühl des Persönlichen. Gewählt werden kann zwischen einer klassischen Trauerkarte oder einem hochwertigen Briefpapier.

Kondolenzschreiben sind selbstverständlich formlos, allerdings kann sich an folgende Gliederung orientiert werden:

  • Anrede
  • Einleitung
  • Kondolenz/Anteilsbekundung
  • Würdigung des Verstorbenen
  • Persönliche Verbindung
  • Hilfsangebot
  • Grußformel

1. Die Anrede

Die Anrede ist abhängig vom Verhältnis zu dem Nachbar zu Lebzeiten und allgemein zu den Hinterbliebenen des Verstorbenen. Bei einem Nachbarn empfiehlt sich beispielsweise:

  • Sehr geehrte Frau/Sehr geehrter Herr …
  • Sehr geehrte Familie …

Wer seinem Nachbar nahe gestanden hat, kann selbstverständlich anstatt oben genanntes auch Liebe/Lieber, verwenden.

2. Die Einleitung

In der Einleitung wird direkt der Anlass des Schreibens angesprochen. Nachfolgend einige Beispiele:

  • wir haben vom Tod Ihrer/Ihres geliebten … erfahren
  • schwer ist es, einen Menschen zu verlieren, der Mittelpunkt des eigenen Lebens war
  • leider ist es der Anlass dieser Zeilen sehr traurig
  • tief berührt haben wir vom Tod Ihrer/Ihres … erfahren

3. Beileidsbekundung/Kondolenz

Anschließend kondolieren Sie dem Trauernden mit sorgfältig ausgewählten Worten und entsprechend des Verhältnisses.

  • hiermit möchte ich Ihnen mein aufrichtiges Mitgefühl und meine tiefe Anteilnahme übermitteln
  • Ich spreche Ihnen meine herzliche Anteilnahme aus
  • Zum Tod Ihrer/Ihres … sprechen wir Ihnen unser tiefes Mitgefühl aus.
  • Unser Mitgefühl gehört Ihnen und Ihrer Familie.

4. Die Würdigung des Verstorbenen

Nach der Beileidsbekundung erfolgt in der Regel die Würdigung des Verstorbenen. Hier gilt es, einige wertschätzende Dinge über den Dahingeschiedenen aufzuschreiben, wie positive Eigenschaften oder die Wirkung auf sein Umfeld:

  • Seine Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit werden uns in guter Erinnerung bleiben
  • Wir mochten sein ansteckendes Lachen
  • Ihre herzliche Art werden wir stets vermissen

5. Der persönlicher Bezug

Wer an gemeinsame Erlebnisse erinnert, sorgt für ein besonders persönliches Gefühl:

  • Wir werde nie vergessen, wie wir zusammen …
  • Ich weiß noch genau, wie wir gemeinsam …
  • Unvergesslich bleibt mir unserer gemeinsames …

6. Hilfe anbieten

Wer einen schweren Verlust erlitten hat, der benötigt in der Regel Beistand und Trost. Dies sollten jedoch nur Menschen anbieten, die auch ein wirklich enges Verhältnis zum Verstorbenen und den Angehörigen hatten. Ein Nachbarschaftsverhältnis auf Basis von gegenseitigem Tageszeitengruß, bedarf kein Angebot zur Unterstützung. Falls doch gewünscht, dann beispielsweise so:

  • Lassen Sie es uns wissen, wenn wir etwas für Sie tun können
  • Bitte melden Sie sich, wenn Sie Unterstützung benötigen
  • Wir sind da, falls Sie Hilfe gebrauchen könnten

7. Die Grußformeln

Das Kondolenzschreiben wird stets mit einer passenden Grußformel abgeschlossen:

  • In freundschaftlicher Verbundenheit
  • Mit tiefem Mitgefühl
  • In herzlicher Anteilnahme

Kondolenzschreiben, auch wenn ich den Nachbarn nicht mag?

Abhängig vom Verhältnis zum Nachbar und seiner Familie sollte auch das Kondolenzschreiben ausfallen. Wer kein engeres oder gutes Verhältnis zu seinem Nachbar hatte, der tut gut daran, dass Kondolenzschreiben nicht zu sehr auszuschmücken. Hier reichen lediglich ein paar Worte zur Anteilnahme und zur Wertschätzung, auch wenn die Realität anders ausgesehen hat. Dennoch sollte auf keinen Fall auf so ein Schreiben zur Beileidsbekundung verzichtet werden.

Sollte Geld beigelegt werden?

Diese Frage ist nicht nur abhängig vom Verhältnis zum Verstorbenen, sondern auch von der Region. In vielen Gegenden von Deutschland gehört Geld in der Trauerkarte zum guten Ton und in anderen Landesteilen wiederum wird das gar nicht gerne gesehen. Hier muss also individuell entschieden werden.

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